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Trotz Sieg gegen Alemannia Aachen: Bonner SC muss weiter um Klassenerhalt zittern

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General-Anzeiger, Thomas Heinen, 11.05.19:

Der Bonner SC hat am Samstagnachmittag mit einem 2:1 Erfolg über Alemannia Aachen einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Gerettet sind die Bonner aber noch nicht.

In der Fußballregionalliga West kann der Bonner SC im nervenaufreibenden Kampf um den Klassenerhalt zunächst einmal aufatmen. Nach dem 2:1 (1:1)-Auswärtserfolg vor 4700 Zuschauern auf dem Tivoli bei Alemannia Aachen ist die Mannschaft von Cheftrainer Markus Zschiesche vor dem letzten Spieltag am kommenden Samstag gegen Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn, der seinerseits am vorletzten Spieltag gegen den Wuppertaler SV 3:0 gewann, dem Klassenerhalt einen Schritt näher gekommen.

Allerdings muss der BSC weiter zittern, denn der SV Straelen, der Viktoria Köln überraschend mit 2:0 schlug, bleibt dem BSC mit einem Punkt weniger auf dem Konto auf den Fersen. Auch die SG Wattenscheid, die am letzten Spieltag gegen Straelen antritt, ist noch in der Verlosung, braucht mindestens einen Punkt.“Wir haben verdient gewonnen“, meinte Zschiesche, der aufgrund einer Rudelbildung mit Spielern und Ordnern nach dem Schlusspfiff von der Pressekonferenz ausgeschlossen wurde. „Die Jungs haben füreinander gekämpft und hervorragend nach vorne verteidigt.“ Angesichts des Ergebnisses in Straelen konnte der BSC-Trainer nur den Kopf schütteln. „Die Liga ist verrückt.“

Egal, wer in der letzten Woche im Umfeld des BSC das Wort ergriff: Die Floskel „Mentalität“ war in aller Munde. Eine entsprechende Rolle dürfte der im Abstiegskampf begehrte Charakterzug auch hinsichtlich der Staraufstellung gespielt haben. Denn Zschiesche beorderte mit Mario Weber und Daniel Somuah, der erstmals unter Zschiesche begann, gleich zwei aus der Gattung so genannter Mentalitätsspieler in die Startelf. Ebenfalls zur Anfangsformation auf dem Tivoli gehörte Vojno Jesic, der in Wuppertal nach dem Seitenwechsel seinen Auftritt hatte. Das Tor hütete Alexander Monath. Martin Michel stand aufgrund einer Schädelprellung nicht zur Verfügung. David Bors und Vincent Stenzel fanden sich nach überschaubarer Leistung vor einer Woche auf der Bank wieder.

Vor der Partie gedachten die Aachener Fans mit einer eindrucksvollen Choreografie dem am 11. Mai 1999 verstorbenen ehemaligen Trainer Werner Fuchs. In der 12. Minute – bis dahin hatte Aachen zwar mehr Spielanteile, aber keine Torchance zustande gebracht – schwieg die bis dahin lautstark anfeuernde Aachener Fankurve. Als Spaßbremse fungierte Suheyel Najar, dessen abgefälschter Freistoß aus rund 25 Metern sich unhaltbar für Alemannen-Schlussmann Leon Tigges in den rechten Torwinkel senkte. Nur vier Minuten später hätte Somuah zum 2:0 nachlegen müssen. Aber den zu unplatzierten Schuss des Bonner Angreifers, den Bernard Mwarome nach Ballgewinn freigespielt hatte, konnte Tigges parieren.

Die Gäste, die sich bereits in den Anfangsminuten hellwach zeigten, agierten nun noch mutiger. Aachen wirkte beeindruckt. Die bis dahin einzige bemerkenswerte Schusschance durch Matti Fiedler bereitete Monath keine Probleme (18.). Umso ärgerlicher aus Sicht der Gäste der 1:1-Ausgleich für Aachen in der 28. Minute. Denn Torschütze Dimitri Imbongo Boele tauchte nach einer Ecke völlig frei vor Monath auf, hatte aus rund sieben Metern keine Mühe, den Ball im Tor des BSC unterzubringen. Glück hatten beide Torhüter, als kurz hintereinander Dennis Brock für den BSC (33.) und Manuel Glowacz für die Gastgeber nur knapp verzogen (35.). Nur drei Minuten nach Wiederbeginn forderte der Aachener Anhang lautstark einen Strafstoß. Torschütze Imbongo Boele soll gefoult worden sein.

Für Schiedsrichter Tim Pelzer allerdings kein Thema. In der 52. Minute raufte sich Adis Omerbasic das Haupthaar. Nach einem Solo über den halben Platz und geschickter Weiterleitung von Najar traf der BSC-Rechtsverteidiger aber nur das Außennetz. Wieder eine 100-prozentige Torchance, die der Tabellen-14. liegen ließ. Dass der Schuss von Mwarome in der 55. Minute nicht sein Ziel fand, lag indes an der starken Parade von Tigges. Wie schon zu Spielbeginn dominierte auch nach dem Seitenwechsel zunächst der BSC. Und wieder war es Omerbasic, der nach einer guten Kombination der Gäste in der 66. Minute nur knapp vorbeizielte.

Den verdienten Lohn für eine starke zweite Hälfte und ein insgesamt engagiert geführtes Spiel sicherte schließlich Vojno Jesic, der in der 72. Minute mit einem satten Linkschuss zum umjubelten 2:1 für den BSC in den linken Winkel des Aachener Gehäuses traf. Nach der Partie kam es allerdings zu Rudelbildung und unschönen Szenen auf dem Platz, in deren Rahmen auch Zschiesche und Aachens Coach Fuat Kilic aneinander gerieten. Aufgrund der Vorkommnisse entschlossen sich die Verantwortlichen der Alemannia, die Bonner Delegation von der anschließenden PK auszuschließen.

Alemannia Aachen: Tigges, Heinze, Pütz, Batarilo-Cerdic, Boesen (58. Salata), Glowacz (69. Rüter), Müller (78. Schmitt), Fiedler, Idrizi, Hackenberg, Imbongo.

Bonner SC: Monath, Omerbasic, Perrey, Weber, Wipperfürth (60. Hirsch), Fillinger, Mwarome, Jesic (77. Stoffels), Somuah, Najar (63. Stenzel), Bors.

Tore: 0:1 Najar (12.), 1:1 Imbongo Boele (28.), 1:2 Jesic (72.). Zuschauer: 4700. Schiedsrichter: Tim Pelzer (Tönisvorst).

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