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GA Bonn vom 09.04.22

Bonner SC bezwingt FC Wegberg-Beeck mit 2:0

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Der Bann ist gebrochen. Mit dem 2:0 gegen den FC Wegberg-Beeck, dem ersten Sieg im Ausweichquartier Stadion Pennenfeld, hat der Bonner SC immens wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga West gesammelt.

Von Thomas Heinen

Die Fans mögen den Sportpark Pennenfeld – klein, halbwegs eng und irgendwie gemütlich, von der Aussicht auf das Siebengebirge ganz zu schweigen. Dagegen betraten Betreuerstab und Spieler des Fußball-Regionalligisten Bonner SC das Stadion im Bad Godesberger Süden wohl eher mit gemischten Gefühlen. Schließlich gelang in den bisherigen Anläufen gegen Wiedenbrück, den Zweitvertretungen des 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach sowie auch gegen Lotte im Ausweichquartier kein einziger Sieg.

Zwei Unentschieden stehen zwei Heimniederlagen gegenüber – eine bislang magere Ausbeute. Mit dem immens wichtigen 2:0 (0:0) gegen den FC Wegberg-Beeck sind diese Resultate nun in den Erinnerungen der Fans, Betreuer und Spieler Makulatur. Dario Ehret mit seinem ersten Treffer im BSC-Trikot überhaupt (52.) und Daniel Somuah (67.) mit einem sehenswerten Flugkopfball schossen die Elf von BSC-Cheftrainer Markus von Ahlen vor 389 Zuschauern auf Tabellenplatz zwölf.

Viel wichtiger als die Platzierung aber sind die sechs Punkte, die nun zwischen dem BSC und Alemannia Aachen auf Platz 16 liegen, die noch zwei Spiele in der Hinterhand haben. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen selbstbewussten Gegner“, sagte von Ahlen. „Nach schwerem Start wurden wir aktiver und haben das Spiel in die Hand genommen. Aufgrund einer guten Abwehrarbeit und forciertem Angriffsspiel haben wir verdient gewonnen und konzentrieren uns jetzt auf Schalke.“

Was die Startelf für das Sechspunktespiel gegen Wegberg-Beeck anging, wartete von Ahlen mit einer Überraschung auf. Weder Albert Bunjaku, der zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen konnte, noch Etienne Mukanya stürmten, sondern Alexander Tackie Sai nahm den Platz des gelb-rot gesperrten Serhat-Semih Güler ein. Neben Sai komplettierte Daniel Somuah die Bonner Doppelspitze. Jonas Berg, zuletzt Stammkraft, stand verletzt nicht zur Verfügung.

In der Innenverteidigung übernahm Matti Fiedler wieder den Platz von Massaman Keita, der auf die Bank rückte. Für Creighton Braun kehrte Nils Teixeira nach seiner Sperre auf die Position des defensiven Sechsers zurück. Ansonsten spielte die Elf, die in Münster 0:3 verloren hatte.

Die Hausherrn begannen gegen ein hoch pressendes Team aus Wegberg-Beeck nervös. In der 5. Minute mussten die Gastgeber die erste Schrecksekunde über sich ergehen lassen. Nach der Ecke von Jeff-Denis Fehr wuchtete Mohamed Redjeb den Ball zwar zum vermeintlichen 0:1 über die Linie, räumte dabei aber Bonns Innenverteidiger Leander Goralski offenbar regelwidrig aus dem Weg. „Für mich ein regulärer Treffer“, sagte Gästecoach Mark Zeh.“ Das Tor zählte also nicht.

Nur zwei Minuten später fehlte nicht viel am Bonner 1:0. Nach Zuspiel von Sai zog Rudolf González aus spitzem Winkel ab, scheiterte aber an Wegbergs Schlussmann Tiago Estevao. Mit dem Sieg gegen Lotte im Rücken machten die Gäste zumindest in den ersten gut 20 Minuten das Spiel. Die Gastgeber waren weitaus mehr mit Abwehraufgaben beschäftigt, als ihnen lieb sein konnte. Hinter die Bonner Abwehrkette gelangten die Gäste allerdings nicht.

Auf der anderen Seite fielen die Angriffsbemühungen der Hausherren eher sporadisch aus. In der 19. Minute verfehlten gleich einige Bonner die Halbfeld-Flanke von Dario Ehret. Der Kopfball von Goralski nach einer Freistoßflanke von Masaaki Takahara stellte Estevao vor keine allzu großen Probleme (25.). Für weitaus mehr Aufregung sorgte in der 31. Minute das Handspiel von Redjeb im eigenen Strafraum. Aber wie schon im Spiel gegen Lotte blieb auch diesmal trotz lautstarker Proteste der Bonner Spieler die Pfeife des Unparteiischen stumm. Mehr passierte in den ersten 45 Minuten nicht.

Und wieder einmal zeigte sich, dass Spielkontrolle gewürzt mit durchdachten und mutigen Angriffsaktionen nicht unbedingt zu den Bonner Fußballtugenden gehören. Dem insgesamt verkrampften Spiel war die Brisanz auf der Zielgeraden des Abstiegskampfs deutlich anzumerken – für beide Teams galt es in erster Linie, zunächst einmal Fehler zu vermeiden. Die Frage, wer die taktischen Fesseln als erster löst, beantwortete Dario Ehret mit dem 1:0 für den BSC in der 52. Minute. Nach einem Freistoß von Goralski landete der Ball vor den Füßen des Rechtsverteidigers, der aus 18 Metern halbrechts abzog und ins lange Eck traf. Der BSC agierte nun mutiger. Und hat in der 60. Minute durch den abgefälschten Schuss von Robin Afamefuna die nächste gute Torchance.

Ein Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung leitete schließlich das 2:0 für die Hausherrn in der 67. Minute ein. González erlief den Pass und flankte von der rechten Seite präzise auf Somuah, der mit einem Flugkopfball gegen die Laufrichtung des Wegberger Schlussmanns den mittlerweile verdienten zweiten Bonner Treffer erzielte. „Wir freuen uns sehr für Somauh“, sagte von Ahlen. „Er hängt sich immer voll und war für andere da.“ Nur zwei Minuten später verhindert Estevao gegen Takahara das 0:3. Auch Sai kam zu einer guten Gelegenheit, zielte aber links am Wegberger Gehäuse vorbei (71.). In trockenen Tüchern war der Dreier in dieser Phase der Partie noch nicht ganz.

So musste BSC-Schlussmann Kevin Birk zunächst gegen Shpend Hasani (73.) und dann gegen Aaram Abdelkarim (77.) eingreifen, um den Anschlusstreffer zu verhindern. In der Schlussphase brachten die Gastgeber den Vorsprung dann aber sicher über die Zeit, hatten durch Bunjaku in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf 3:0 zu erhöhen. Am kommenden Samstag kann der BSC auf Schalke gegen die Knappenschmiede weitere wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten für den Klassenerhalt sammeln.

Bonner SC:
Birk, Ehret, Goralski, Fiedler, Afamefuna, Teixeira, Pommer, Takahara (84. Klein), González (90.+2 Monteiro), Somuah (84. Mukanya), Sai (76. Bunjaku).

FC Wegberg-Beeck:
Estevao, Post (61. Abdelkarim), Hühne, Hasani, Bach, Kleefisch (61. Kühnel), Passage (80. Arifi), Wilms, Hoffmanns, Redjeb, Fehr.

Tore: 1:0 Ehret (52.), 2:0 Somuah (67.). Zuschauer: 389. Schiedsrichter: Luca Marx (Brühl).