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General-Anzeiger, Thomas Heinen, 05.12.20

Bonner SC spielt Remis gegen Wuppertal

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Nach drei Niederlagen ist der Bonner SC gegen den Wuppertaler SV am Samstag zumindest auf ein 3:3-Unentschieden gekommen.

Der Druck, der auf dem neuen Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC lastet, ist zumindest ein klein wenig geringer geworden. Nach zuletzt drei Niederlagen und der Freistellung von Cheftrainer Thorsten Nehrbauer am vergangenen Dienstag trennte sich der BSC im Krisengipfel gegen den Wuppertaler SV nach turbulenten 90 Minuten 3:3 (2:0)-Unentschieden.

Daniel Somuah (15.) und Burak Gencal (24.) trafen für die Gastgeber in der ersten Hälfte. Nachdem Marco Königs (55.) und Beyhan Ametov (65.) ausgeglichen hatten, brachte BSC-Kapitän Dario Schumacher den BSC per Strafstoß 3:2 in Führung (73.). Für den erneuten Ausgleich sorgte Tim Wendel (78.). Zu den interessierten Beobachtern auf der ansonsten fast leeren Tribüne des Sportpark Nord gehörte auch Giuseppe Brunetto.

Der Noch-Trainer des Mittelrheinligisten 1. FC Düren zählte zu den ganz heißen Kandidaten auf die Nachfolge von Nehrbauer. Brunetto hatte am Freitag mit Sportvorstand Stefan Krämer, Sportdirektor Mario Neunaber und dem BSC-Vorstandsvorsitzenden Dirk Mazurkievicz verhandelt. Da hatte Björn Mehnert, der neue WSV-Coach, seinen Vertrag bereits unterschrieben.

Nach vier Trainingseinheiten entschied sich Interimscoach Sanchez für zwei Änderungen. Der zuletzt von Ex-Trainer Thorsten Nehrbauer verschmähte Innenverteidiger David Winke rückte für den in Homberg ebenfalls enttäuschenden Jan Roschlaub in die Innenverteidigung. Zurück auf die Bank musste Dario Ehret. Dafür bot Sanchez mit Daniel Somuah neben Metin Kizil einen zweiten Angreifer auf. Wie erwartet spielte Ex-Profi Nils Teixeira neben Winke in der Innenverteidigung. Dario Schumacher und Dominik Bilogrevic bildeten die Doppelsechs. „Wir brauchen mehr Stabilität“, hatte Sanchez vor dem Krisengipfel
gesagt.

Und die Bonner Hintermannschaft bekam gegen angriffslustige Wuppertaler gleich ordentlich zu tun. Bereits in der 2. Minute tauchte Beyhan Ametov nach einem langen Pass frei vor BSC-Schlussmann Justin Dautzenberg auf, zielte aber zu hoch. Überhaupt avancierte Ametov mit zwei weiteren, viel versprechenden Abschlüssen zu Wuppertals gefährlichstem Spieler (21., 22.). Nach ausgeglichener Anfangsphase, in der sich beide Teams im Mittelfeld regelrecht aufrieben, verhalf schließlich ein Torwartfehler dem BSC zur ersehnten 1:0-Führung.

Nachdem WSV-Schlussmann Niklas Lübcke den Schuss von Masaaki Takahara nicht festhalten konnte, drückte Somuah den Ball in der 15. Minute zum 1:0 über die Linie. In der 24. Minute kam es sogar noch besser. Diesmal stellte ein Solo von Burak Gencal, der gleich mehrere der in neongelb gekleideten Wuppertaler an der Strafraumgrenze austänzelte, die WSV-Abwehr von unlösbare Probleme. Denn Gencals Schuss ins lange Eck war für Lübcke nicht zu halten. Damit ging nicht unbedingt die bessere, aber die effektivere Mannschaft mit einer Zweitore-Führung in die Pause.

Denn nach Ametovs Gelegenheiten rettete zunächst Dautzenberg gegen Noah Salau (28.). In der 38. Minute hatte der Bonner Keeper dann das Glück des Tüchtigen, als der Kopfball von Marwin Studtrucker nur knapp am linken Torpfosten vorbeiflog. Dass die Gäste nach dem Seitenwechsel aufs Ganz gehen würden, hatte wohl jeder BSC-Akteur auf dem Schirm. Umso mehr dürfte Sanchez und Assistent Gordon Addai Zeitpunkt und Entstehung des 1:2 in der 55. Minute geärgert haben. Torschütze Marco Königs konnte nach Vorarbeit von Ametov unbehelligt einschieben.

Die Hausherrn kamen nur noch selten zu Entlastungsangriffen. Da kam der Freistoß, den BSC-Kapitän Dario Schumacher auf die Latte schoss, durchaus gelegen (58.). Aber auch auf der anderen Seite kamen die Einschläge näher. Und nachdem Dautzenberg den Schuss von Gianluca Marzullo noch an den Pfosten lenken konnte (63.), kam gegen den Fernschuss von Ametov in der 65. Minute jede Hilfe zu spät. Aber im Gegensatz zu den letzten Spielen behielten die Gastgeber die Nerven. Den Lohn holte sich Schumacher in der 73. Minute mit einem sicher verwandelten Strafstoß zur erneuten Bonner Führung ab. Gencal war zuvor im Wuppertaler Strafraum von Noah Salau gelegt worden.

Aber auch die Gäste hatten offenbar Selbstvertrauen getankt. Denn in der 78. Minute gelang Tim Wendel mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung das 3:3. Fünf Minuten vor dem Ende pariert Dautzenberg stark gegen Tjorben Uphoff.

Bonner SC:
Dautzenberg, Wiese, Bilogrevic, Winke, Damaschek, Teixeira, Schumacher, Gencal, Takahara (67. Touloupis), Kizil (83. Ehret), Somuah.

Wuppertaler SV: Lübecke, Uphoff, Saric, Ametov, Erwig-Drüppel, Tomczak, Studtrucker (46. Akritidis), Rodrigues Pires (55. Marzullo), Salau, Wendel, Königs.

Tore: 1:0 Somuah (15.), 2:0 Gencal (24.), 2:1 Königs (55.), 2:2 Ametov (65.), 3:2 Schumacher (73./FE), 3:3 Wendel (78.).
Schiedsrichter: Jörn Schäfer (Iserlohn).