bsc-app

Hol' Dir jetzt die BSC-App.

Niederlage gegen RW Oberhausen mit 1:5

Bonner SC steigt in die Mittelrheinliga ab

weiterlesen

General-Anzeiger, 14.05.22:

Das Fußballwunder im Sportpark Pennenfeld fand nicht statt. Im letzten Regionalligaspiel auf unbestimmte Zeit verlor der Bonner SC gegen Rot-Weiß Oberhausen klar mit 1:5 und steigt damit in die Mittelrheinliga ab.

Von Thomas Heinen

Jetzt ist es endgültig. Der Bonner SC muss aus der Fußball-Regionalliga West absteigen. Das Fußballwunder, das nötig gewesen wäre, um die U 23 von Borussia Mönchengladbach am 38. und letzten Spieltag doch noch abzufangen, ist ausgeblieben. „Wir hatten 37 Spieltage Zeit, den Abstieg zu verhindern“, hatte BSC-Sportdirektor Daniel Zillken schon nach dem 1:1 vor einer Woche in Ahlen gesagt.

Nach sechs Jahren Viertklassigkeit zeigte Rot-Weiß Oberhausen den Hausherrn beim 5:1 (2:1)-Sieg im letzten Saisonspiel deutlich die Grenzen auf. 523 Fans im Sportpark Pennenfeld – darunter rund 150 Anhänger der Kleeblätter – erlebten damit das vorerst letzte Spiel des BSC in Liga vier. Nachdem das frühe 1:0 durch Serhat-Semih Güler aus der 5. Minute für ein wenig Hoffnung gesorgt hatte, dokumentierten die Tore von Tim Stappmann (42.), Anton Heinz (44.), Jerome Propheter (49.), Nico Buckmaier per Foulelfmeter (62.) und Pierre Fassnacht (65.) den Qualitätsunterschied zwischen dem Vierten und 16. der Abschlusstabelle.

„Unser Dank gilt den Fans, die uns die gesamten 90 Minuten unterstützt haben“, sagte Zillken, der die Mannschaft in Ahlen und gegen RWO für den freigestellten Markus von Ahlen gecoacht hatte. „Nach dem 1:0 hätten wir die Führung ausbauen müssen. Aber so mussten wir die Qualität der Oberhausener anerkennen. Nach der Pause wollten wir alles versuchen, aber nach dem schnellen 1:3 war das Spiel entschieden. Jetzt müssen wir den Abstieg sportlich hinnehmen und versuchen, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen.“

Drei Veränderungen musste Zillken an der Startelf gegenüber dem 1:1 in Ahlen vornehmen, um das schier Unmögliche doch noch möglich zu machen. Für den gelbgesperrten Dario Ehret übernahm Massaman Keita die Position des Rechtsverteidigers. Statt der angeschlagenen Masaaki Takahara und Maximilian Pommer begannen Creighton Braun und Jonas Berg. Über taktische Kniffe oder Winkelzüge musste sich das Trainerquintett indes wenig Gedanken machen. Tore mussten her, um das Fünkchen Hoffnung am leben zu halten.

Und das Flämmchen flackerte. Nach der ersten Torgelegenheit der Gäste durch den Kopfball von Tim Stappmann in der 5. Spielminute gelang Serhat-Semih Güler im direkten Gegenzug das ersehnte frühe 1:0. Unmittelbar vor seinem 14. Saisontor erfreute sich Güler wenig Oberhausener Gegenwehr. Der Schuss des Bonner Stürmers vom linken Strafraumeck schlug unhaltbar für den Ex-Bonner Robin Benz flach im rechten Eck ein. Und die Hausherrn legten nach. Der Versuch von Robert González in der 11. Minute strich nur knapp über die Latte. Danach ließ der Schwung der Gastgeber merklich nach. RWO übernahm die Spielkontrolle. Wie aus heiterem Himmel kam daher in der 29. Minute der Pfostenschuss von Güler, der aus ähnlicher Position wie beim 1:0 die lange Ecke anvisiert hatte, aber mit seinem sehenswerten Schlenzer am Aluminium scheiterte. Nur wenige Zentimeter fehlten auch beim Schuss von González (37.). Die gesamte Bonner Trainerbank war bereits zum Torjubel aufgesprungen.

Kurz zuvor hatte BSC-Schlussmann Kevin Birk den Versuch von Nico Buckmaier entschärfen können. Aber statt der durchaus möglichen 2:0-Führung für die Gastgeber gelang den Kleeblättern wenige Minuten vor der Pause der vorentscheidende Doppelschlag. Zunächst hatte Innenverteidiger Stappmann keine Probleme den Ball nach Pass von RWO-Kapitän Jerome Propheter zum Ausgleich über die Linie zu drücken (42.). Zwei Minuten später stand dann Anton Heinz nach dem Zuspiel von Jeffrey Obst völlig frei. Birk blieb jeweils ohne Abwehrchance. Damit schien das Schicksal des BSC bereits zur Pause besiegelt – zumal es in Düsseldorf gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach 0:0 stand.

Kurz vor Wiederanpfiff bildeten die Spieler des BSC einen Kreis – um sich nochmals auf die letzte Regionalligahalbzeit einzuschwören. Gewirkt hat es nicht. Denn bereits in der 49. Minute köpfte Propheter nach einer Buckmaier-Ecke das 3:1 für die überlegenen und gnadenlosen Gäste aus Oberhausen, die in 62. Minute mit dem von Buckmaier verwandelten Strafstoß nachlegten. Keita hatte Heinz im Strafraum gefoult. Kurz zuvor war Keita mit einem Kopfball an der Latte gescheitert. Während der BSC nun resignierte, machte Oberhausen munter weiter. Das 5:1 erzielte Pierre Fassnacht (65.). Es war das traurige Ende für den BSC nach sechs Jahren in der Regionalliga West.
Info

Bonner SC: Birk, Keita, Goralski, Fiedler, Afamefuna, Teixeira, Braun (81. Holtkamp), Berg (60. Somuah), González, Bunjaku (50. Sai), Güler (86. Pommer).

Rot-Weiß Oberhausen:
Benz, Fassnacht, Propheter (72. Lenges), Stappmann, Holthaus, Heinz, Oubeyapwa (67. Rexha), Kreyer (76. Skolik), Buckmaier (63. Boesen), Klaß, Obst.

Tore: 1:0 Güler (5.), 1:1 Stappmann (42.), 1:2 Heinz (44.), 1:3 Propheter (49.), 1:4 Buckmaier (62./FE), 1:5 Fassnacht (65.). Zuschauer: 523. Schiedsrichter: David-Markus Koj (Heinsberg).