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General-Anzeiger, Thomas Heinen, 17.04.21

Bonner SC und Rödinghausen trennen sich torlos

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Dank eines 0:0 beim SV Rödinghausen hat der Bonner SC am Samstag einen Punkt geholt und sich damit ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft.

Die Hotelübernachtung nach rund 260 Kilometer langer Anfahrt hat sich für den Fußball-Regionalligisten Bonner SC gelohnt. Mit dem 0:0 holte die Elf von Cheftrainer Björn Joppe einen Punkt beim SV Rödinghausen, was dem BSC seit der Regionalliga-Rückkehr 2016 noch nicht gelungen war. Ein Zähler, der am Ende viel wert sein könnte, denn Rot-Weiss Ahlen, die noch am Mittwoch mit dem 1:1 bei Fortuna Köln den BSC auf den letzten Tabellenplatz verwiesen hatten, verloren zeitgleich bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach mit 0:1 und sind nun wieder Letzter.

Ob am nächsten Samstag beim Abstiegsgipfel gegen den SV Bergisch Gladbach 09 Joppe auf der Bank sitzen darf, hängt nun vom Urteil des Schiedsrichters und des Westdeutschen Fußballverbands ab. Der Unparteiische hatte Joppe, der zuvor gegen ein nicht geahndetes Foulspiel protestiert hatte, in der 61. Minute mit gelb-rot auf die Tribüne geschickt. „Das war im Vergleich zum 0:3 gegen Schalke eine 360-Grad-Drehung meiner Mannschaft“, sagte Joppe. „Das 0:0 ist verdient. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen.“

Der zu erwartende Umbau der Mannschaft nach dem Leistungstief gegen Schalke begann für Joppe im Tor – notgedrungen. Jonas Hupe, die Nummer eins im Kasten des BSC, hatte sich am Freitag einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Das Tor hütete dafür Justin Dautzenberg, der damit zum neunten Mal in dieser Saison spielen durfte und seinen Job ohne Fehl und Tadel erledigte.

Geplant schienen dagegen die Startelfeinsätze von Luis Monteiro und Serhat-Semih Güler, die aufgrund ihrer Gelbsperren dem verständlichen Unmut ihres Trainers nach dem 0:3 nicht ausgesetzt waren. Den bekamen dafür Marcel Kaiser und Alexander Tacki Sai zu spüren, die zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten. Alle anderen Akteure bekamen damit die Chance, sich für den schwachen Auftritt gegen Schalkes Nachwuchs zu rehabilitieren.

Und tatsächlich begannen die Gäste forsch. Die Akteure ganz in Schwarz liefen früh an und kamen zu frühen Ballgewinnen gegen überrascht wirkende Hausherrn. Was fehlte, waren einmal mehr Abschlüsse auf das Tor von SV-Schlussmann Alexander Sebald. So schoss Lukas Kunze als erster der 22 Akteure aufs Tor, verfehlte den Bonner Kasten aber um rund einen Meter (12.). Knapper vorbei zielte Ba-Muaka Simakala, der per Freistoß das Außennetz traf (14.). Zu diesem Zeitpunkt war der Bonner Offensivdrang bereits merklich abgeflaut, während Rödinghausen das Kommando übernommen hatte.

Die zu diesem Zeitpunkt beste Torchance verpasste dann auch Yassin Ibrahim, der in der 15. Minute nach Zuspiel von Christian Derflinger freistehend über das Tor von Dautzenberg schoss. Die Einschläge des heimstarken Tabellensechsten kamen nun häufiger und näher. In der 18. Minute klärte Winke den nächsten Simakala-Freistoß gerade noch zur Ecke. Dem BSC gelang es immer seltener, sich zu befreien, geschweige denn, gefährliche Angriffe zu inszenieren. Das übernahm in dieser Partie immer häufiger Simakala, der als bevorzugter Zielspieler der Rödinghauser Offensivaktionen in der 31. Minute das BSC-Gehäuse erneut nur knapp verfehlte.

Für den BSC reichte es in den ersten 45 Minuten lediglich zu einem Kopfball durch Dominik Bilogrevic neben das Tor der Gastgeber (41.). Mit dem 0:0 zur Pause konnten die Gäste folglich sehr gut leben, zumal zu diesem Zeitpunkt Ahlen in Mönchengladbach 0:1 zurücklag und deshalb wieder auf Tabellenplatz 21 zurückgefallen war.

So engagiert wie der BSC die erste Halbzeit begonnen hatte, startete Rödinghausen in die zweite Hälfte. Zwei Minuten nach Wiederbeginn kratzte Daniel Somuah für den bereits geschlagenen Dautzenberg den Kopfball von Enzo Wirtz nach Derflinger-Ecke von der Linie – die bis dato mit Abstand größte Chance der Partie. Nur wenig später hätte aber auch der BSC in Führung gehen können.

Nach einer Ecke von Nils Teixeira scheiterten nacheinander Marian Sarr und vor allem Somuah am stark parierenden Sebald im Tor der Gastgeber (55.). Drei Minuten später verpasst erneut Somuah nach Flanke von Güler das durchaus mögliche 1:0 in einem in dieser Phase zunehmend offeneren Spiel. Auch beim Schuss von Güler in der 64. Minute fehlte nicht viel bis zur Führung für die Gäste, die nun das Heft des Handelns wieder übernommen hatten.

Die gelb-rote Karte gegen Joppe, der nach einem vom Unparteiischen nicht geahndeten Foulspiel gegen Takahara in der 61. Minute demonstrativ Richtung Kabine marschiert war, leitete schließlich eine spannende Schlussphase ein. „Ich war, ohne eine Wort zu sagen auf dem Weg in die Kabine, weil ich mit der Leistung der Schiedsrichter nicht einverstanden war“, berichtete Joppe. „Dafür hat mit der Unparteiische gelb-rot gezeigt“, wunderte sich der BSC-Trainer.

So sah Joppe die nächste Chance von Güler (79.) von der Tribüne aus. Kurz zuvor hatte Somuah frei vor Sebald zu lange mit dem Abschluss gezögert. Auch in der 83. Minute geriet der Schuss von Güler nach Konter über den eingewechselten Kaiser zu harmlos. Drei Minuten vor dem Abpfiff zappelte der Ball tatsächlich im Rödinghausener Netz. Aber Somuah hatte den Ball nach scharfem Freistoß von Marian Sarr mit dem Arm ins Tor bugsiert.

SV Rödinghausen: Sebald, Flottmann, Arkenberg, Haut, Langer, Derflinger (62. Kurzen), Simakala, Wanner (62. Schuster), Ibrahim, Kunze, Wirtz (80. Ten Voorde).

Bonner SC: Dautzenberg, Sarr, Winke, Lippert (46. Mahessa), Damaschek, González, Teixeira (73. Takahara), Bilogrevic, Monteiro (46. Kaiser), Somuah (88. Sai), Güler.

Tore: Fehlanzeige. Schiedsrichter: Alexander Schuh (Düsseldorf).