Der Bonner SC ist mit einer Niederlage in die neue Regionalliga-Saison gestartet. Durch zwei späte Gegentore verloren die Rheinlöwen mit 1:2 gegen Borussia Dortmund II.
Ein Fußballspiel dauert bekanntlich 90 Minuten. Für den Regionalligisten Bonner SC waren das am ersten Spieltag der neuen Saison exakt sechs Minuten zu viel. Bis dahin hielt die Elf von Cheftrainer Daniel Zillken vor 1410 Zuschauern im Sportpark Nord beim 1:2 (1:2) gegen die U 23 von Borussia Dortmund nach einer über weite Strecken konzentrierten Abwehrleistung eine 1:0-Führung, die Adis Omerbasic in der 63. Minute erzielt hatte. Dann aber drehten Julian Schwermann (84.) mit einem Schlenzer ins lange Ecke und Jano Baxmann (87.) aus kurzer Distanz doch noch zugunsten der hoch gehandelten Dortmunder das Spiel.
Kaum für Verwunderung dürfte die Aufstellung des Gastgebers gesorgt haben. Zillken hatte alle vier echten Neuzugänge in die Startelf beordert. Nils Rütten verteidigte innen neben Nico Perrey. Rückkehrer Markus Wipperfürth beackerte die linke Abwehrseite. Dennis Brock agierte als hängende Spitze hinter David Bors. Und Bernd Mwarome tummelte sich vorwiegend im linken Mittelfeld des BSC. Die Ex-U 19-Akteure David Gerber und Ertugul Ünal saßen erwartungsgemäß auf der Bank. Dort nahm auch Robin Schmidt Platz. Der Angreifer erhielt am Freitagabend einen Einjahresvertrag. Auch dieser Transfer hatte sich angekündigt. Die Kapitänsbinde trug erstmals Kris Fillinger. Gästecoach Jan Siewert erhielt von Bundesligacoach Lucien Favre grünes Licht für den Einsatz der USA-Fahrer Sören Dieckmann, Amos Pieper und Herbert Bockhorn. Das Trio war mit den Profis beim Champions Cup im Einsatz.
Bemühter BVB-Nachwuchs
Aber weder Bonns Neue, die vorwiegend nach hinten zu arbeiten hatten und entsprechend wenig riskierten, noch der offensiv allenfalls bemühte BVB-Nachwuchs sorgten während der ersten 45 Minuten für aufregende Offensivaktionen. Zwar verzeichnete der BVB-Nachwuchs gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, kam aber lediglich durch einen Freistoß von Kapitän Massimo Ornatelli (30.) und Beyhan Ametov, der in der 39. Minute frei vor BSC-Schlussmann Martin Michel auftauchte, zu nennenswerten Torchancen. Auf der entsprechenden Liste der BSC-Betreuer stand ebenfalls nicht viel.
Eine Viertel-Chance durch den Kopfball von Rütten nach einer Freistoßflanke von Brock (24.) und dem Versuch von Bors, den zugegebenermaßen schwierig zu verarbeitenden Ball volley zu nehmen (33.), tat sich in der Dortmunder Hälfte nicht viel. Zu schnell ging der Ball nach erfolgreichen Abwehraktionen während der Aufbauversuche in Richtung BVB-Gehäuse verloren. An dieser Gemengelage sollte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst wenig ändern.
Geschockte Hausherren
Der BVB mühte sich, der BSC verteidigte, vermied Ausflüge in des Gegners Hälfte. Aber der BSC wurde mutiger, traute sich von Minute zu Minute weiter nach vorne. Und in der 63. Minute durften schließlich nicht der stimmgewaltige BVB-Anhang, sondern die eher stille Mehrheit die BSC-Anhänger jubeln. Nach einer kurz ausgeführten Ecke landete der Ball bei Nils Rütten, der von der rechten Seite messerscharf auf den einlaufenden Adis Omerbasic flankte, der volley aus kurzer Distanz BVB-Schlussmann Jan-Pascal Reckert beim 1:0 keine Chance ließ.
Die Gäste wirkten konsterniert, ließen einige Bonner Konterchancen zu und durften sich schließlich bei Julian Schwermann bedanken, der in der 84. Minute mit einem unhaltbaren Schlenzer den 1:1-Ausgleich erzielte. Und die geschockten Hausherrn musste dann auch noch drei Minuten vor dem Abpfiff durch den eingewechselten Jano Baxmann das 1:2 hinnehmen.
Bonner SC: Michel, Wipperfürth, Rütten, Perrey, Hirsch, Fillinger, Stoffels (88. Gerber), Mwarome, Omerbasic, Brock, Bors (85. Schmidt).
Borussia Dortmund: Reckert, Dieckmann (80. Baxmann), Pieper, Pavlidis, Pflücke (71. Burggraf), Boyamba, Amtov (65. Bockhorn), Hanke, Kilian, Ornatelli, Schwermann.
Tore: 1:0 Omerbasic (63. (84.), 1:1 Schwermann (84.), 1:2 Baxmann (87.). Zuschauer: 1410. Schiedsrichter: Nico Fuchs (Odenthal).