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General-Anzeiger, 04.09.21

Bonner SC verliert mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV

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Der Bonner SC hat am Samstag im Sportpark Nord mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV verloren und steckt nach der Niederlage vor heimischer Kulisse weiterhin ganz tief im Tabellenkeller.

Zum Leidwesen von Björn Joppe, dem Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, gönnten sich seine Spieler zu häufig Auszeiten. Die dauerten mal 20, mal 25 Minuten oder wie vor Wochenfrist in Wiedenbrück auch mal 90 Minuten. Beim 1:2 (0:1) gegen den Wuppertaler SV kostete ein Abwehrschnitzer in der ersten Hälfte und ein fehlerhaftes Zweikampfverhalten in den zweiten 45 Minuten die Punkte.

Damit verpuffte auch vor den 634 Zuschauern im Sportpark Nord die Torpremiere von Masaaki Takahara, der in der 62. Minute zum 1:1 getroffen hatte. Das 1:0 für Wuppertal war Felix Backszat in der 30. Minute gelungen. Den Siegtreffer für den WSV erzielte Kevin Rodrigues Pires in der 70. Minute per Strafstoß. Damit bleibt der BSC vor den Auftritten am Freitagabend in Köln gegen die U 21 des FC und dann am Mittwoch (15. September) im Tabellenkeller.

„Unser Plan, tief zu stehen und keine Torchance zuzulassen ist leider nur knapp 30 Minuten aufgegangen“, sagte Joppe. „Danach haben wir uns durch einen Fehler komplett raus bringen lassen und können froh sein, dass es zur Pause nur 0:1 stand. In der zweiten Hälfte haben wir dann umgestellt und gepresst, aber durch schlechtes Zweikampfverhalten das Spiel noch verloren. Meine Jungs müssen endlich anfangen aus ihren Fehlern zu lernen, damit wur auch mal etwas mitnehmen.“

Die Temperatur stimmte. Aber für Etienne Mukanya war es trotzdem ein Sprung ins kalte Wasser. Da Jonas Berg (muskuläre Probleme) und Enzo Wirtz (Kreuzbandriss) gegen den WSV passen mussten, fand sich der Belgier, der erst eine Woche mit der Mannschaft trainiert, und am Freitag einen Vertrag beim BSC unterschrieben hatte, gleich in der Startformation wieder. „Mukanya ist ein robuster Stürmer, der den Ball fest machen kann und über einen guten Abschluss verfügt“, sagte BSC-Sportvorstand Elias Khalag. „Solch ein Spieler hat uns bislang gefehlt.“

Daniel Somuah, der für Serhat Semih Güler von Beginn an stürmte, und der belgische Neuzugang sollten aus einer kompakten Defensive heraus für Unruhe in den Reihen des Favoriten aus Wuppertal sorgen. In der Dreierkette spielten neben Leander Goralski der Ex-Siegburger Massaman Keita und erstmals von Beginn an Matti Fiedler.

Mutig war auf jeden Fall der Versuch von Somua, nach Ballgewinn am Mittelkreis Wuppertals Schlussmann Sebastian Patzler aus 45 Metern überwinden zu wollen (1.). Fast schon übereifrig agierte Mukanya, der nach einem harten Einsteigen bereits in der 4. Minute die gelbe Karte sah. Dann aber übernahmen wie erwartet die Gäste das Kommando. Nach neun Minuten hatte der WSV bereits drei Ecken auf dem Konto. Die erste gute Chance vergab Jannis Kübler, der in der 6. Minute aus spitzem Winkel an BSC-Schlussmann Kevin Birk scheiterte.

Knapp 30 Minuten hielten die tief stehenden Gastgeber den Angriffswellen des WSV stand, dann machten die Gäste ernst. Die Flanke von Kübler verlängerte Marco Königs auf seinen Kapitän Felix Backszat, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste (30.). Zwei Minuten später jubelte Königs, der nach dem gleichen Angriffsmuster an den Ball gekommen war. Aber diesmal hatte der Linienrichter zum Glück für die in dieser Phase überfordert wirkenden Gastgeber auf Abseits entschieden.

In der 33. Minute rettete Birk spektakulär gegen den Kopfball von Backszat. Der BSC konnte sich bei Birk bedanken, dass es bis zum Pausenpfiff beim 0:1 blieb. So lenkte der Bonner Keeper den Schuss von Kevin Rodrigues Pires um den Pfosten (40.). Das Geschoss von Niklas Heidemann rauschte knapp über die Latte (41.). Auf der anderen Seite gab es für Somuah und Neuzugang Mukanya ohne jegliche Unterstützung aus dem Mittelfeld bis zum Halbzeitpfiff nichts zu holen.

Die zweite Hälfte leitete Joppe mit einer eindringlichen Ansprache ein. Die aufmerksamen Zuhörer hießen Güler, Masaaki Takahara und Luis Monteiro, mit denen Joppe ab der 46. Minute das Experiment mit Mukanya und Somuah als Doppelspitze beendete. Auch Keita und Fillinger blieben in der Kabine. Die Gastgeber verteidigten nun höher, versuchten Zugriff im bis dahin nur vom WSV bespielten Mittelfeld zu bekommen. Die Gäste wirkten beeindruckt und Güler gelang der erste ernsthafte Abschluss für die Gastgeber (58.).

Der Dreifachwechsel und die nun tatsächlich mutigere Spielweise sollten sich lohnen. Das 1:1, das Takahara in der 62. Minute nach glänzender Vorarbeit von Güler erzielt hatte, war gleichzeitig ein Premiere. Denn der Japaner, schon in der vergangenen Saison beim BSC in Lohn und Brot, war bislang noch nicht in der Bonner Torschützenliste aufgetaucht. Die Freude bei Takahara und seinen Mitspielern wehrte allerdings nur sieben Minuten.

Dann zeigte der Unparteiische zum Entsetzen der Bonner Anhänger auf den Elfmeterpunkt. Güler hatte Semir Saric regelwidrig zu Fall gebracht – eine zumindest strittige Entscheidung, zu der Joppe eine klare Meinung hatte. „Den Fehler macht Dario Ehret mit seinem Zweikampfverhalten. Auch Güler kann die Situation besser lösen.“ Rodrigues ließ sich von den Bonner Protesten jedenfalls nicht beeindrucken und verwandelte sicher. Die Hausherrn gaben nicht auf und hatten durch Monteiro drei Minuten vor Schluss noch die Chance auf den Ausgleich.

Bonner SC: Birk, Teixeira, Goralski, Fiedler, Keita (46. Güler), Afamefuna, Fillinger (46. Monteiro), Ehret (80. Akpeko), Holtkamp, Somuah, Mukanya (46. Takahara).

Wuppertaler SV: Patzler, Backszat, Kübler (60. Saric)), Hagemann (89. Aboagye), Rodrigues Pires, Hanke, Salau, Schweers, Pytlik (77. Tabaku), Heidemann, Königs.

Tore: 0:1 Backszat (30.), 1:1 Takahara (62.), 1:2 Rodrigues (70./FE). Schiedsrichter: Julian Engelmann (Iserlohn). Zuschauer: 634