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Aufsichtsrat beim BSC und Leiter NLZ beim 1. FC Köln

Interview mit Lukas Berg

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Lukas Berg kennt den Amateur und Profifußball. Als junger Mann aus der Region schlagen seit jeher zwei Herzen in seiner Brust, der Bonner SC und 1.
FC Köln. Für beide Vereine ist er seit Jahren in verschiedenen Funktionen tätig. Joe Körbs sprach mit dem 29-Jährigen über seine Liebe zum Fußball, aus dem eine Berufung wurde…

Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Position als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Köln. Als echter Rheinländer ist es für Dich sicher eine Ehre und vielleicht auch ein Herzenswunsch, für den FC zu arbeiten?

Vielen Dank für die Glückwünsche, die ich natürlich gerne entgegennehme.
Wenn man, wie ich, (fast) in Köln geboren und in der Stadt aufgewachsen ist, kommt man natürlich jeden Tag mit dem FC in Berührung – egal ob man fußballaffin ist oder nicht. Der FC hat, solange ich denken kann, eine enorme Wucht und einen riesigen Stellenwert in der Stadt und in der Region.
Interessiert man sich dann noch für Fußball, ist es natürlich ein großartiges Gefühl, wenn man jeden Tag für den Club arbeiten darf. Ich empfinde es als große Ehre, dass ich für den FC tätig bin.

Du arbeitest bereits seit 2016 für den FC, verfügst über den notwendigen Stallgeruch und bist mit 29 Jahren dennoch sehr jung. Welche Personen haben Dich in Deiner Karriere besonders gefördert?

Ich werde häufiger damit konfrontiert, dass ich für die Branche eine vergleichsweise junge Lebenserfahrung habe. Ich vertrete aber konsequent die Auffassung, dass es am Ende nicht auf das Lebensalter, sondern auf die Qualität der Arbeit und die Erfahrung im Tätigkeitsbereich ankommt. Ich habe schon einige Jahre Erfahrung im Fußball gesammelt. Bereits mit 18 Jahren habe ich mich dazu entschieden, Trainerscheine zu machen und mich mit konzeptionellen Themen beschäftigt – das sind mittlerweile auch schon zwölf Jahre.

Um jemandem mit einem vergleichsweise jungen Lebensalter eine verantwortungsvolle Position zu geben, gehört aus meiner Sicht immer eine große Portion Mut und Vertrauen der Verantwortlichen. Auf meinem bisherigen Weg haben viele Personen Mut gewiesen und mir verschiedenste Jobs zugetraut.
Das fängt an bei dem Kollegen, der mich als Praktikant beim FC eingestellt hat. Besonders prägende Förderer zu Beginn meiner sportlichen Zeit beim FC waren meine ehemaligen Geschäftsführer Horst Heldt und Alexander Wehrle, die mich ins kalte Wasser geschmissen haben. Auch Präsident Dr. Werner Wolf und vor allem Frank Aehlig muss ich nennen, der mir beim beruflichen Übergang in die Welt des Profifußballs sehr geholfen hat. In der Zeit ab dem 01. Juli
2022 hat mich die Zusammenarbeit mit Jörg Jakobs, Steffen Baumgart und besonders Thomas Kessler extrem geprägt – das sind tolle Menschen. Nun ist es Christian Keller, der mir den nächsten Schritt zugetraut hat und mich in meiner täglichen Arbeit prägt.

Als NLZ-Leiter berichtest Du künftig direkt an Christian Keller, den Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln. Zudem übernimmst Du gemeinsam mit ihm die Geschäftsführung des Sportinternats. Wie sieht die neue strategische Ausrichtung des Vereins aus?

Das ist eine Frage, über die ich abendfüllend referieren könnte.
Zum Ende des Jahres ist Markus Rejek zum FC gestoßen und hat damit die Geschäftsführung komplettiert. Seitdem konnten viele Maßnahmen angestoßen und umgesetzt werden. Es gab eine weitreichende Organisationsveränderung, an dessen Ende wir von den „Doppelspitzen“ in den sportlichen Bereichen weggegangen sind und einköpfige Bereichsleitungen eingeführt wurden. Teil dieser Veränderung war es auch, dass die Verantwortlichkeit für den Nachwuchsbereich und das Sportinternat in eine Hand gelegt wird. So erhoffen wir uns, Reibungsverluste zu vermeiden und Strukturen zusammen zu führen.
Das funktioniert in den ersten Wochen gut.

Vor deinem Wechsel zu den Geißböcken warst du U17-Coach und Nachwuchsscout beim Bonner SC, später auch als Chefscout für die damalige Regionalliga-Mannschaft tätig. Jetzt bekleidest du ein Amt im BSC-Aufsichtsrat. Wie kannst du den Rheinlöwen sportlich helfen?

Im Aufsichtsrat des BSC bin ich nach Absprache mit einem Kollegen für das Ressort Sport zuständig, was ja auch nahe liegt. Ich sehe mich in meiner Tätigkeit aber keineswegs als klassisches „Aufsichtsorgan“ – das wäre nicht zielführend. Viel mehr versuche ich, ein Sparrings- und Diskussionspartner für die sportlich Verantwortlichen zu sein, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und durch meine bisher gesammelten Erfahrungswerte aus Profi-, Jugend und Amateurbereich den einen oder anderen Impuls zu setzen, ohne dabei in das operative Tagesgeschäft einzugreifen.

Wie sieht Deine weitere Karriereplanung aus und welche sportlichen Wünsche hast Du für 2023?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine stringente Karriereplanung eher eine romantische Vorstellung ist. Viel entscheidender ist es, seinen Job tagtäglich so auszuüben, als würde man ihn für die Ewigkeit machen. So trifft man sicherlich bessere Entscheidungen, als wenn man „nur“ auf den nächsten Schritt hinarbeitet. Mit vollkommender Fokussierung und Identifikation auf das aktuelle fährt man um einiges besser – davon bin ich überzeugt. Wenn ich an sportliche Wünsche für das Jahr 2023 denke, kommen mir natürlich viele Themen bei beiden Vereinen in den Kopf. Sei es der Aufstieg des BSC in Regionalliga oder der schnellstmögliche Klassenerhalt der beiden Profiteams beim FC. Zudem haben wir zahlreiche hochtalentierte Talente im FC-Nachwuchs, die es zu begleiten und zu fördern gilt, damit der Sprung in den Profifußball gelingt. Darüber hinaus haben wir mit den Leistungsteams beim FC tolle Ausgangssituationen für sportlichen Erfolg in der Saison 2022/2023. Abschließend würde ich mir wünschen, dass die U19 und die U17 des BSC ebenfalls den Ligaverbleib schaffen.