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Zwei Halbzeiten – zwei Gesichter

Verdienter, wenn auch glücklicher Auswärtssieg

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23.02.19: A-Jugend Mittelrheinliga   1. FC Düren – BSC U19  1:2 (1:0)

Mit Düren hatten die Junglöwen noch eine Rechnung offen, schwirrte doch die viel zu hohe Heimspielniederlage zu Beginn der Hinrunde immer noch irgendwo herum. Und nach der unglücklichen Niederlage gegen Wenau vom letzten Wochenende sollte zudem diese zweite Partie der Rückrunde in Kreuzau-Niederau Wegweiser sein für die kommenden Aufgaben.

In der Anfangsphase entwickelte sich an diesem frischkalten Februarabend zunächst ein weitgehend ausgeglichenes, hin- und herwogendes Spiel, ohne dass sich zunächst zwingende Torchancen hüben und drüben ergaben. Dann aber nahm der Druck der Dürener Fahrt auf, sie vergaben zum Glück jedoch beste Gelegenheiten. Schon im Mittelfeld ließen die Bonner ihrem Gegner zu viel Raum, man kam oft einen Schritt zu spät, ging zu selten in die Zweikämpfe. Als dann in der Vorwärtsbegegnung in der gegnerischen Hälfte ein Fehlpass nicht konsequent nachverteidigt wurde, konterten die Dürener blitzschnell mit einigen blitzsauber ausgeführten Doppelpässen, und gegen den platzierten Flachschuss aus halbrechter Position ins linke lange Eck hatte Zorc Kolfenbach keine Chance. 1:0 für Düren – zu diesem Zeitpunkt höchst verdient.

Nur langsam gelang es in der Folgezeit dem BSC, sich aus der Umklammerung zu lösen. Hatte man sich einmal eine Ecke erkämpft und erspielt, so brachten diese nichts ein. Erst kurz vor Schluss boten sich den Bonner zwei Großchancen, einmal mit einem Schuss von Tariq Arma aus 18 Metern, leider genau auf den Torhüter, und dann auch noch kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, als David Winke im Fünfer freistehend zum Kopfball kommt, aber knapp außen neben den Pfosten zirkelt. Ein Ausgleich zu diesem Zeitpunkt aber hätte die erste Hälfte konterkariert. Es konnte nur besser werden.

Irgendetwas muss in der Halbzeit dann passiert sein: Entweder war es die Ansprache des Trainers oder der Pausentee oder der berühmt-berüchtigte Kabinengeist, denn mit dem Anpfiff ging es eigentlich nur in eine Richtung; auf das Dürener Tor. Jetzt wurde sauber gepresst, die Abwehr der Dürener schon im Ansatz unter Druck gesetzt und – siehe da – dadurch zu Fehlern verleitet: Einen Ball schnappt sich dann Tariq Arma, läuft mit dem Leder noch ein paar Schritte, hat freie Bahn und schiebt seelenruhig den Ball ein zum vielumjubelten 1:1.

Das gab Auftrieb, dieses Erfolgserlebnis gleich zu Beginn tat richtig, richtig gut! Und man setzte nach, machte die Räume eng, ging gleich in die Zweikämpfe – und schon nach zwei Minuten lag der Ball wieder im Netz der Dürener, das Spiel war innerhalb weniger Minuten gedreht. Wer hätte das für möglich gehalten, wer hätte das nach den ersten 45 Minuten gedacht!? Dachte man. Nur der Schiri sah das anders, er gab den Treffer von Lucas Mowitz wegen angeblicher Abseitsstellung nicht, korrigierte und übersah dabei nicht nur seinen gut postierten Linienrichter, sondern auch die Tatsache, dass der Ball durch einen Abpraller vom Gegner zu dem freistehenden Jan Lucas kam. Leider gibt es den Videobeweis in der Mittelrheinliga noch nicht.

Durch diesen nicht gegebenen Treffer ließen sich die Junglöwen aber nicht entmutigen. Im Gegenteil: Sie setzten nach, hielten dagegen, besetzten die Außenlinie, machten dadurch in der Mitte die Räume frei – und erspielten sich Chance um Chance. Warum nicht in der ersten Halbzeit dieser Einsatz, dieser Kampfgeist, diese Spielfreude? Und so ergaben sich zwangsläufig hochkarätige Torchancen, die besten noch bei einem Schuss von Alpi Sürül nach einem tollen Dribbling aus zwölf Metern, leider genau auf den toll reagierenden Torhüter und einem Kopfball aus sieben Metern von dem nach einer präzisen Flanke vollkommen freistehenden.

Bei all diesem Ballbesitz, bei all diesen Chancen musste man hinten höllisch und hellwach auf die Konter der superschnellen Dürener Stürmer aufpassen, bei jedem dieser Konter konnte deren Führungstreffer fallen. Das nächste Tor würde die Partie entscheiden, das spürten alle heimischen und mitgereisten Fans. Ein Spiel auf eines oft zitierten, aber eigentlich unbekannten Messers Schneide! Die Dürener wollten diesen Ausgleich, dieses in ihren Augen unangemessene Unentschieden nicht ohne Gegenwehr hinnehmen. Auch sie stemmten sich dagegen, auch sie wollten den Sieg, auch sie wollten nicht als Verlierer bei einem Heimspiel gegen diesen Gegner, den sie ja auf dessen Platz so grandios ausgekontert hatten, vom Platz gehen.
Und das Glück war den Bonnern diesmal hold, nein, es war wieder dieser Teufelskerl Sürül mit einem seiner unnachahmlichen Dribblings, der sich kurz vor Schluss der Partie einmal wieder durch die gegnerische Abwehr durchtankte, diesmal nicht hängenbleibt wie so oft zuvor, in den Sechzehner eindringt – und dort von den Beinen geholt wird. Pfiff! Elfmeter! Kein Protest! Ganz klare Entscheidung! Wer würde schießen? „David! David! David!“, schallte es über den Platz. Und David Winke ließ sich nicht lange bitten, legte sich das Spielgerät zurecht und knallte es unhaltbar und humorlos in die Maschen. Das Spiel war entschieden. Wenig später ertönte der Schusspfiff! Die Junglöwen jubeln kollektiv und werfen die Arme in die Luft! Eine tolle zweite Halbzeit wird belohnt!