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General-Anzeiger, Thomas Heinen, 14.11.20

Bonner SC beendet mit dem 1:0 gegen Rödinghausen Niederlagenserie

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David Winke trifft in der 41. Minute per Kopf

Verlieren verboten. Für eine Fußballmannschaft per se kein leichtes Unterfangen, einer solchen Aufforderung nachzukommen. Erst recht nicht für ein Team wie dem Regionalligisten Bonner SC, bei dem fünf Niederlagen in Serie zuletzt deutliche Spuren am Nervenkostüm jedes einzelnen Spielers hinterlassen haben. Der BSC erfüllte diese anspruchsvolle Aufgabe trotzdem, gewann nach starker kämpferischer Leistung mit 1:0 (1:0) gegen den SV Rödinghausen. Der Lohn hielt sich kurzfristig noch in Grenzen. Der BSC kletterte in der Tabelle auf Platz 17, was am Saisonende nicht reichen würde. Viel schwerer aber wiegt, dass sich die Elf von Cheftrainer Thorsten Nehrbauer nach dem dritten Saisonerfolg eine gute Ausgangsposition für die demnächst anstehenden Aufgaben gegen die direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, Bergisch-Gladbach und Straelen, erarbeitet hat. Den entscheidenden Treffer hatte Innenverteidiger David Winke nach einer Ecke von BSC-Kapitän Dario Schumacher in der 41. Minute erzielt. „Die Jungs haben alles reingeworfen. Das hat heute den Unterschied ausgemacht“, sagte der erleichterte BSC-Trainer. „Wir haben in vielen Spielen nicht schlecht gespielt. Heute haben wir uns dafür endlich einmal belohnt.“

Auf psychologische Hilfe vor der Partie gegen Rödinghausen musste Nehrbauer mutmaßlich verzichten. Vielleicht hat der 42-Jährige seinen so arg gebeutelten Schützlingen tief in die Augen geschaut. Das Ergebnis: Drei Spieler rotierten in die Startelf. Erwartet worden war der Wechsel zwischen den Pfosten. Justin Dautzenberg, der das Sechstore-Trauma gegen Oberhausen offenbar gut weggesteckt hat, spielte für Jonas Hupe. In der Offensive setzte der BSC-Trainer auf Erfahrung. Marcel Kaiser und Daniel Somuah feierten nach ihren Verletzungspausen und dem Kurzeinsatz auf Schalke ihr Startelf-Comeback. Nils Teixeira, der auf Schalke bereits 87 Minuten absolviert hatte, übernahm auf der Sechserposition. Neben Hupe nahmen dafür Dario Ehret und Georgios Touloupis auf der Bank Platz. Die befand sich diesmal erstmals – von der Haupttribüne aus gesehen – auf der linken Seite.

Dafür begann die Partie auf die aus BSC-Sicht gewohnt unangenehme Weise. Nach Ballverlust von Masaaki Takahara bediente Rechtsaußen Yassin Ibrahim den mitgelaufenen Christian Derflinger. Aber die Hacke von Dautzenberg verhinderte den 0:1-Rückstand. „Das hat er richtig gut gemacht“, lobte Nehrbauer. Danach fingen sich die Hausherrn, liefen hoch an und hielten den sichtlich überraschten Gegner weg vom eigenen Strafraum. Auffällig: Bei jeder gelungenen Aktion feuerten sich die Akteure in Blau und Rot gegenseitig an. Einzig die Torgefahr wollte sich nicht so recht einstellen. Den ersten Torschuss für den BSC gab Marcel Kaiser in der 23. Minute ab. Gefährlicher agierten zunächst die Gäste. In der 33. Minute parierte Dautzenberg gegen Angelo Langer, der von Ba-Muaka Simakala freigespielt worden war. Drei Minuten später fehlte nicht viel und der BSC wäre in Führung gegangen. Aber der Schuss von Teixeira nach Zuspiel von Dario Schumacher flog knapp am linken Pfosten des Rödinghauser Tores vorbei. Auch in der 38. Minute fehlte dem immer stärker spielenden BSC nur wenige Zentimeter. Zwar hatte Burak Gencal SV-Schlussmann Alexander nach gekonntem Pass von Somuah überwunden, stand bei der Ballannahme aber knapp im Abseits. Eine Standardsituation brachte den Gastgebern schließlich die ersehnte Führung. Nach Schumachers Ecke gelang David Winke in der 41. Minute gegen die Hünen um SV-Kapitän Daniel Flottmann trotzdem per Kopf das 1:0. Ein Vorsprung, den der BSC vor dem Pausenpfiff fast noch aufgestockt hätte. Aber Kaiser und Gencal, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde, verpassten jeweils in der Nachspielzeit der ersten Hälfte knapp.

Halbzeit zwei begann erwartungsgemäß mit einem Sturmlauf der Gäste. In der 56. Minute scheiterte Simakala an Dautzenberg. Fünf Minuten später pariert der gut spielende Bonner Schlussmann den Freistoß von Derflinger. Fast mit jeder Minute nahm der Druck der Gäste zu. Aber der BSC überstand die Rödinghausener Sturm- und Drangphase am Ende mit Glück und ziemlich viel Geschick. „Ich war mit sicher, dass wir das heute gut überstehen“, sagte Nehrbauer. Damit dürfte der 42-Jährige selbst den Schuss von Patrick Kurzen in der Schlussminute, den Dautzenberg sicher parierte, gut weggesteckt haben.

Bonner SC: Dautzenberg, Wiese, Bilogrevic, Winke, Damaschek, Teixeira, Schumacher (89. Mvondo), Takahara (66. Ehret), Gencal, Kaiser (75. Touloupis), Somuah (83. Roschlaub).

SV Rödinghausen: Sebald, Kunze (77. Buckmaier), Flottmann, Wanner, Langer, Reithmeir, Ibrahim (66. Kurzen), Lee (46. Schuster), Derflinger, Simakala, Wirtz (68. Mause).

Tore: 1:0 Winke (41.). Schiedsrichter: Fasihullah Habibi (Duisburg).