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General-Anzeiger, 22.01.21

Bonner SC und Straelen trennen sich 0:0

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Die bedenkliche Bilanz von 43 Gegentoren in 20 Spielen hatte Markus von Ahlen, der neue Cheftrainer des Bonner SC, gleich bei seiner Vorstellung am Silvestertag 2021 bemängelt. „Hier müssen wir dringend ansetzen“, sagte der 51-Jährige damals.

Jetzt, nach von Ahlens Pflichtspieldebüt beim SV Straelen, hat sich an der Anzahl der Gegentreffer nichts geändert. Der BSC erkämpfte sich im Stadion an der Straelener Römerstraße mit viel Geschick und auch wenig Dusel ein 0:0-Unentschieden.

„Das war eine Heidenarbeit“, stöhnte BSC-Kapitän Nils Teixeira, gezeichnet von einer am Ende regelrechten Abwehrschlacht. Für von Ahlen ging der Punkt absolut in Ordnung. „Aufgrund der Leidenschaft, einem sehr guten Torhüter und einer insgesamt sehr guten Abwehrleistung hat sich die Mannschaft den Punkt redlich verdient“, sagte der BSC-Cheftrainer. Dass das eigene Offensivspiel zu kurz kam, konnte von Ahlen verschmerzen. „Daran werden wir arbeiten, aber alles zu seiner Zeit.“

Ein Freund von Experimenten scheint von Ahlen nicht zu sein. Im Vergleich zum letzten Testspiel gegen den VfB Hilden, mit dessen Ausgang und Verlauf der 51-Jährige durchaus einverstanden war, nahm der BSC-Chefcoach lediglich zwei Änderungen vor. Für den angeschlagenen Justin Klein begann Rudolf González. Den Nationalspieler der Dominikanischen Republik hatte von Ahlen vor einer Woche noch geschont. Den zweiten freien Platz in der Startelf ergatterte Etienne Mukanya, der statt Daniel Somuah startete.
Die Gäste begannen konzentriert und machten auf tiefem Geläuf die Räume eng. Vorne versuchten González, Berg und Mukanya durch etliche Positionswechsel den Gegner zu verwirren. Offenbar hatte von Ahlen das kompakte Arbeiten gegen den Ball im Lastenheft ganz oben notiert. Immer wieder hatte der BSC-Coach während der kurzen Vorbereitung das kollektive Abwehrverhalten als wesentlichen Schlüsselfaktor für einen erfolgreichen Abstiegskampf betont.
Mit der Abwehrarbeit seiner Schützlinge während der ersten Hälfte dürfte das Bonner Trainertrio von Ahlen, Gordon Addai und Florian Mager dennoch zufrieden gewesen sein. „Was gefährlich wurde, folgte aus Standards“, gab Mager als Beobachter auf der Tribüne nach dem Pausenpfiff zu Protokoll. Damit meinte von Ahlens Assistent auch den Freistoß von Cagatay Kader, der, von einem Bonner Kopf abgefälscht, nur knapp am Bonner Torwinkel vorbeigeflogen war.

Zu Beginn der zweiten Hälfte übernahm Justin Klein für Jonas Berg im rechten Mittelfeld. An der eher vorsichtigen Bonner Spielweise sollte sich nichts ändern. Wieder war es Mukunya, der sich mit einem Schuss aus der Distanz aus der Deckung wagte (55.). Immerhin musste sich Gästeschlussmann Robin Udegbe erstmals strecken.

Als Matti Fiedler in der 62. Minute im eigenen Strafraum gegen Tobias Peitz grätschte und der Mittelfeldspieler der Gastgeber fiel, dürfte von Ahlen kurz zusammengezuckt sein. Die Chancen von Gianluca Rizzo (64.) und von SV-Neuzugang Musashi Fujiyoshi (67.) nahm der BSC-Coach eher gelassen zur Kenntnis, auch wenn sich die Straelener Versuche, in Führung zu gehen, nun häuften. Ab der 70. Minute sahen sich die Gäste dann einem regelrechten Powerplay der Hausherrn gegenüber. Das 1:0 für Straelen lag in der Luft.
In der 76. Minute war es fast soweit, als Fujiyoshi nach Pass von Kader frei vor Birk am Bonner Keeper scheiterte. Drei Minuten später rettete Nils Teixeira nach einem Kopfball von Yoo Jiha für Birk auf der Linie.

In der 83. Minute verpasste Fujiyoshi die Hereingabe von Kader nur um Haaresbreite. In der letzten Sekunde der vierminütigen Nachspielzeit war das kollektive Aufatmen auf Bonner Seite förmlich spürbar. Peitz hatte Birk mit einem Schuss aus kurzer Distanz zu einer weitern Glanztat gezwungen. Den Abpraller setzte Kader knapp neben den Pfosten. Dann ertönte endlich der von allen Bonner Spielern ersehnte Schlusspfiff.

SV Straelen: Udegbe, Päffgen, Stevens, Peitz, Kader, Jiha, Miyamoto, Lachheb, Lunga (64. Fujiyoshi), Rizzo, Somoes.

Bonner SC: Birk, Ehret, Fiedler, Goralski, Afamefuna, Pommer, Teixeira (85. Braun), Berg (46. Klein), Takahara (75. Somuah), González (75. Monteiro), Mukanya.

Tore: Fehlanzeige. Zuschauer: 370. Schiedsrichter: Johannes Liedtke (Ennepetal).