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2:6 gegen den Spitzenreiter aus Köln

Verkraftbare Niederlage gegen einen starken Gegner

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29.09.18 BSC U19 – Viktoria Köln 2:6 (1:2)

Es gibt Niederlagen, die kann man nur schwer bis gar nicht verkraften. Und es gibt Niederlagen, aus denen man lernt. Wie die gegen die Mannschaft von Viktoria Köln. Denn lange Zeit hielten die Junglöwen gegen die spielstarken Kölner mit und zeigten über weite Passagen ein ansehnliches Spiel.

Mit einem 3:1 Auswärtssieg im Rücken ging der Bonner SC selbstbewusst in dieses Spiel gegen den aktuellen Spitzenreiter, hatte man doch vor einer Woche, am 3. Spieltag der noch jungen Saison, den Tabellenzweiten Wegberg-Beeck dank eines beherzten Auftritts auf dessen eigenem Platz souverän und verdient besiegt. Die Partie begann wegen dem unfassbaren Verkehrschaos, das aus zahlreiche Sperrungen im Kölner Raum während der Eröffnung Ditib-Zentralmoschee resultierte, 10 Minuten später. Und nach der Devise, wonach Angriff die beste Verteidigung ist, legten die Bonner gleich von Anfang los und machten zur Überraschung der Gäste Druck. Und siehe da: Die Angriffsbemühungen wurden schon in der 3. Minute belohnt, als Nico Burbach einen Freistoß vom rechten Strafraumeck mustergültig auf den langen Pfosten zirkelte und Rafael Malinda locker ins linke Eck einköpfte. Dieses frühe Tor zeigte bei den Kölnern auch gleich Wirkung, denn wenig später hätte nicht viel gefehlt und es hätte 2:0 für die Bonner gestanden, als nach einem Freistoß Jan Lucas Mowitz frei vor dem Fünfer zum Schuss kam, der aber noch in allerletzter Sekunde von einem Kölner abgeblockt werden konnte. Schade! Und auch ein Schuss aus 18 Metern von Alpi Sürül kurz darauf konnte vom Kölner Keeper gerade noch mit den Fingerspitzen über den Kasten gelenkt werden. Ebenfalls zielte Samuel Fontana nach einer Konter-Einzelaktion knapp neben das Tor. Mit etwas Glück hätte es also zu diesem Zeitpunkt schon 3:0 für die Gastgeber stehen können!

In der Folgezeit jedoch befreite sich die Viktoria immer mehr und fand zu ihrem Spiel, machte deutlich, weshalb diese Mannschaft an der Spitze steht. Vor allem der wirbelnde Ukrainer Vladyslav Dmytrenko sorgte immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Torhüter Niklas Ständer, aber mit großartigen Paraden konnte der Ausgleich gerade noch verhindert werden. Doch in der 20. Minute passierte es dann: Ein schneller Konter kam zu Dmytrenko, der seinen Gegenspieler überlief und aus spitzem Winkel den Ball gegen den rechten Innenpfosten zirkelte, von wo er ins Netz sprang. Ausgleich!

Und die Kölner setzten nach. Immer stärker wurde ihr Druck, der noch von Abspielfehlern der Bonner im Mittelfeld begünstigt wurde. Nur sporadisch schaffte man es, sich zu befreien, und einige Konter zu fahren, die aber nicht zum Abschluss kamen. Dann segelte ein genauer, hoher Diagonalpass auf Dmytrenko, der den Ball vor der Abwehrkette mit der Brust an- und dann Fahrt aufnahm, zwei Bonner Gegenspieler stehen ließ und elegant über den herausstürzenden Keeper ins Netz lupfte. Eine wunderschöne Einzelleistung! Das 1:2 war dann auch der Halbzeitstand, nach dem Spielverlauf nicht unverdient für die Kölner. Aber noch war nichts verloren! Im Gegenteil!

Wie zu Beginn in der ersten Halbzeit machte Bonn dann auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs gleich wieder Druck, was dann wenig später auch wieder belohnt wurde: Ein Kölner Verteidiger wusste sich bei einem Dribbling gegen Sürül nur mit einem Foul zu helfen. Elfmeter! Keine Diskussion! Samuel Fontana legt sich den Ball zurecht, läuft an, schießt platziert, aber mit einem unglaublichen Reflex lenkt der Kölner Keeper den Ball gerade noch an die Latte. Den Abpraller versenkt dann aber die mitgestartete Sürül gedankenschnell über die Linie. Ausgleich! 2:2. Die Partie war wieder offen!

Und die Führung für Bonn lag wenig später wieder in der Luft: Einen platzierten Flachschuss aus 18 Metern konnte der Kölner Keeper gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke lenken. Aber wenn man vorne kein Glück hat, kommt hinten das Pech hinzu: Denn kurz darauf bekommen die Bonner in verletzungsbedingter Unterzahl im eigenen Strafraum Einen Eckball nicht aus der Gefahrenzone und durch einen unglücklichen Abpraller segelt der Ball zur Überraschung selbst der Kölner über den Bonner Keeper hinweg hoch ins Netz: 3:2 für Köln! Unglücklicher hätte dieser Treffer nicht fallen können.

Die erneute Führung aber gab den Kölner leider – wieder – die notwendige Sicherheit. Der Ball lief jetzt locker und sicher in ihren Reihen, die Bonner kamen selten aus der eigenen Hälfte heraus. Immer wieder schlichen sich unnötige Abspielfehler in das Aufbauspiel ein, die dann in der Folge von den Kölnern gnadenlos für den 2:6 Endstand ausgenutzt wurden. So resultierte das 4:2 exakt aus einem solch leichtsinnigen Pass direkt zum Gegner.

Dennoch hätte Bonn das Resultat gegen Ende noch versöhnlicher gestalten können, aber nach einem wunderschönen Konter über rechts und einem genauen Rückpass in den Rücken der Kölner Abwehr parierte der Kölner Torwart mit einem Wahnsinnsreflex das Geschoss von Sürül, und der Nachschuss ging dann knapp am rechten Torfosten vorbei.

Fazit: Es war eine Niederlage gegen den Spitzenreiter. Der Sieg der Kölner geht in Ordnung, vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch. Und mit etwas Glück zu Anfang der Partie hätte dieselbe auch ganz anders verlaufen können. Aber das war ein Spiel, auf dem man aufbauen kann! Wenn die überflüssigen Abspielfehler im Spielaufbau und das leichtsinnige Spiel in der Abwehrreihe abgestellt werden, dann wird diese Mannschaft ihr Spiel und auch den Weg nach oben finden!